Wir leiten Sie Schritt für Schritt
systematisch durch die Computerwelt
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Phase 4: Spezialprogramme (Fortsetzung)
Digitale Medien: E-Books und E-Paper
Printmedien werden vielfach auch in einer digitalen Version angeboten – mitunter ergänzend zur gedruckten Ausgabe, oftmals aber auch als vollständiger Ersatz einer einstmals auf Papier vorliegenden Version. Digitale Medien haben den klassischen einiges voraus: selbst ganze Bücherregale können bequem in einem kleinen Lesegerät im Westentaschenformat vorrätig gehalten werden, das man/frau jederzeit – zum Beispiel während einer Bahnfahrt – nutzen und dazu noch interaktiv bedienen kann. So lassen sich beispielsweise Lesezeichen setzen, Notizen anbringen und wieder entfernen, kann gezielt zu Seitenverweisen navigiert werden und anderes mehr. Die sich von herkömmlichen LCD-Monitoren unterscheidende Technik der Darstellung ist hervorragend, und wem die Schrift zu klein erscheint, der vergrößert sie einfach. Einige E-Books sind inzwischen sogar – wenn auch noch wenig überzeugend – farbtauglich.
E-Paper der Braunschweiger Zeitung. Durch Selektion einzelner Artikel können diese z.B. lesefreundlich oder für einen Ausdruck aufbereitet werden (rechts oben). |
Noch einen Schritt weiter gehen professionelle kommerzielle E-Paper, die zumeist von
Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen sowie vergleichbaren Printmedien, etwa Magazinen etc., betrieben
werden. Solche online gestellte Ausgaben bilden das Printprodukt in der Regel auf Baisis eines PDFs 1:1 ab und sind
gleichfalls mit interaktiven Elementen versehen.
So lassen sich beispielsweise auf einer mehrspaltigen Zeitungsseite einzelne Artikel hervorheben und als
separater Auszug mit vergrößertem Text lesefreundlich heranzoomen oder entsprechend aufbereitet ausdrucken
(Abb.). Die Erstellung solcher interaktiven PDF-Seiten erfordert eine spezielle Software, die vielfach
sogar kostenfrei zur Verfügung steht und die animierten Seiten direkt in den Web-Auftritt einbindet. Gut
gemachte E-Paper erfordern einen relativ hohen Ein- bzw. Arbeitsaufwand und gute Webkenntnisse.
Unsere Lehrinhalte zu diesem Thema beschäftigen sich deshalb weniger mit solchen speziellen Lösungen, wie
sie überwiegend für größere Redaktionen infrage kommen, sondern vor allem mit statischen, für das Internet
aufbereiteten PDFs mit allenfalls wenigen Animationen. Eben weil sie statisch sind, bleibt es gleichwohl
eine Herausforderung, sie für unterschiedliche Lesegeräte nutzerfreundlich aufzubereiten. PDFs lassen
sich aus nahezu jeder Anwendung heraus erzeugen, einen entsprechenden Druckertreiber vorausgesetzt.
Die Produktion von E-Books hingegen ist an textorientierte Programme gebunden, mit denen sich layouten lässt. Dazu können Textverarbeitungsprogramme wie LibreOffice Writer, MS Word oder das in Windows enthaltene Wordpad bereits hinreichend gute Dienste leisten. Komfortabler geht dies jedoch mit professionellen Layoutprogrammen, wie sie auf der Vorseite beschrieben wurden. Funktionen zum Export von Publikationen ins E-Book-Format gehören bei ihnen vielfach zum Standard. Da Bücher und Zeitschriften immer häufiger für beide Welten – analog wie digital – angeboten werden, kann dies von dem/der Layouter/in bereits bei der Produktion eines Printmediums mit berücksichtigt werden, sodass anschließend quasi nur noch ein Knopfdruck für die Ausgabe der digitalen Version erforderlich ist.
Gleichwohl ist bei der Erstellung von E-Books oftmals eine weitere Nachbearbeitung angebracht und vielfach auch erforderlich. Dafür werden spezielle, frei erhältliche Editoren angeboten, die mit den E-Book-Formaten umgehen können. Mit der Produktion solcher elektronischen Medien betreten Sie nämlich eine Welt, die mit der des Internets sehr verwandt ist. Zumindest rudimentäre Kenntnisse über die Sprache HTML, über CSS und weitere Besonderheiten des World Wide Web sollten deshalb vorhanden sein oder vorab erworben werden.
Und noch einen weiteren, gravierenden Unterschied gegenüber der Printwelt gilt es für
Mediendesigner/innen zu beachten: Während sie mit klassischer Layoutsoftware die Gestaltung ihrer
Drucksachen präzise steuern können und der Leser auch tatsächlich ein Produkt erhält, so wie es am
Bildschirm erstellt wurde, ist dies in der virtuellen Welt von E-Book und Internet nur sehr eingeschränkt
der Fall. Auf die Darstellung solcher Inhalte kann der/die Nutzer/in am anderen Ende der Leitung nämlich
erheblichen Einfluss nehmen – und tut es auch.
Die Kunst eines gelungenen Designs besteht deshalb neben guten Kenntnissen des Web-Codes vor allem auch
darin, mögliche individuelle Vorlieben, die sich in den Einstellungen der Lesegeräte bzw. der Lesesoftware
(z.B. Browser) beim Konsumenten wiederfinden, entsprechend zu berücksichtigen. Mehr noch: auch die Größe
eines Lesegeräts bzw. seines Monitors nimmt entscheidenden Einfluss auf die Lesefreundlichkeit. Was sich
auf einem normal großen PC-Bildschirm ansprechend darstellen lässt, kann auf einem kleinen Anzeigegerät
wie Smartphone, E-Book oder Tablet schnell zu einer Layout-Katastrophe und Lese-Tortour führen. Virtuelle
Inhalte sollten deshalb immer auch multimedial für unterschiedlichste Hardware
aufbereitet bzw. codiert werden, um auf vielen Geräten gut lesbar zu sein. Hier ist das Geschick der
Designer/innen gefragt.
Für Laien zunächst einmal verwirrend: HTML-Code |
Digitale Medien: Websites
Mehr noch als für E-Book & Co. gilt das zuvor Gesagte für die Gestaltung von Webseiten: gute HTML-Kenntnisse sind hier unerlässlich. Auch wenn es Software[1] gibt, welche das Codieren von Internet-Seiten deutlich erleichtert, so lässt sich ein anspruchsvoller Web-Auftritt ohne solche Kenntnisse kaum verwirklichen. Spezielle WYSIWYG-Editoren können dabei wertvolle Dienste leisten, zumal sich mit ihnen das Ergebnis der Arbeit – inklusive aller Fehler – sofort am Bildschirm kontrollieren lässt.
Solche Editoren, die Anweisungen unmittelbar in HTML-Code umsetzen, ohne dass man selbst welchen schreiben muss, und die zugleich eine permanente Kontrolle am Bildschirm ermöglichen, gibt es jedoch nicht allzu viele. Das Flaggschiff unter ihnen – Adobe Dreamweaver – ist zwar unerreicht komfortabel in der Bedienung und deshalb insbesondere für Anfänger eine große Hilfe, jedoch, wie alle Adobe-Produkte, außerordentlich teuer und nicht käuflich zu erwerben. Es lässt sich nur online mieten (vgl. auch die Anmerkungen auf der Vorseite).[2] Mit vielen anderen Programmen, die selten an das Niveau von Dreamweaver heranreichen, muss man zumeist mehr, selten weniger große Komforteinbußen in Kauf nehmen, sodass fundierte Kenntnisse aus der Web-Welt umso notwendiger werden. Dafür immerhin sind die meisten dieser Alternativen kostenlos erhältlich.
In eine andere Kategorie von WYSIWYG-Software und deutlich preiswerter als Dreamweaver fallen einige Programme, die zunächst intern einen eigenständigen (nativen) Programmcode erzeugen und erst die fertig layouteten Seiten in das erforderliche HTML-Format exportieren. Hier kann der/die Anwender/in ähnlich gestalten wie mit professionellen Programmen für den Print-Bereich. Allerdings mit dem Nachteil, dass man/frau für Feinarbeiten allenfalls im Nachhinein Einfluss auf die HTML-Struktur nehmen kann. Andererseits bietet solche Software bereits von Haus aus eine mitunter enorme Fülle attraktiver grafischer, zum Teil animierter Gestaltungselemente, die sich bei manuellem Einbau in den HTML-Code von Webseiten oft nur mit erheblichem Zeitaufwand realisieren lassen, sodass man/frau dieses Manko nicht unbedingt vermisst. Programme dieser Kategorie werden von einigen Herstellern bereits für weniger als Euro 100,00 angeboten.
Schließlich sei hier noch auf jene fertig vorproduzierten Websites von Web-Hostern hingewiesen, mit denen sich Neulinge ohne viel „Gedöns“ und allzu großen Aufwand eine funktionierende Website zusammenstellen können mit dem Vorteil, einer intensiven Auseinandersetzung mit der HTML-Materie zumindest vorerst bequem aus dem Wege zu gehen – aber auch mit dem Nachteil, nicht mehr oder nur noch eingeschränkt eigene Vorstellungen realisieren zu können. Die Anbieter solcher „Baukasten-Systeme“ stellen variantenreiche fertige Vorlagen zur Verfügung, aus denen man/frau dann ein passendes Layout auswählen kann, welches den eigenen Intentionen zumindest halbwegs nahe kommt.
Andere, gleichfalls professionelle Web-Editoren lassen sich nur online bedienen. Sie nisten sich direkt auf der eigenen Website im Internet ein und werden über den heimischen PC per Browser gesteuert. Diese Methode ist sehr weit verbreitet, sie wird von manchen Web-Hostern bei der Einrichtung eines neuen Web-Auftritts gleich mit offeriert. WordPress, Joomla oder Typo3 gehören in diese Kategorie, wobei letzteres Programm, als „Mercedes“ unter diesen Editoren und mit teilweise eigener Programmsprache, einen deutlich höheren Einarbeitungsaufwand benötigt.
Puristen unter den Web-Gestaltern schließlich verzichten ganz oder doch weitgehend auf die vorgenannten Hilfsmittel und vertrauen auf ihre fundierten Kenntnisse. Sie bewegen sich in der HTML-Welt wie Fische im Wasser, benutzen lediglich einfache Web-Editoren ohne WYSIWYG und schreiben direkt darin reinen HTML-Code (siehe Abb. oben; zur Not tut's sogar ein Texteditor), laden ihn dann in die Webseite hoch und nehmen den Browser lediglich zur Überprüfung des Ergebnisses zuhilfe. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, um solche Fertigkeiten zu erlangen.
Resumee
Der Einstieg in die Welt der digitalen Medien kann nur erfolgreich verlaufen, wenn dafür
bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. An erster Stelle stehen dabei Grundkenntnisse über die im World
Wide Web verwendete Sprache HTML, davon abhängig über die in dieser Sprache geschriebenen Anweisungen für
die Struktur und Gestaltung von Webseiten. Englisch-Kenntnisse sind von Vorteil. Zwar sind Programmanweisungen für HTML ausschließlich in Englisch geschrieben, doch prägen sich die am häufigsten verwendeten Begriffe schnell ein, sodass sich ein darüber
hinausgehender Wortschatz nach und nach quasi durch „Lerning by doing“ aneignen lässt. Für umfangreiche oder
selten gebrauchte Codierungen lassen sich zudem zahlreiche im Internet verfügbare Hilfen zu Rate ziehen.
Hilfreich sind zudem Kenntnisse aus dem Printbereich, die auch in der Welt des Internets mitunter relevant
werden.
Die Anfertigung und Gestaltung virtueller Dokumente kann mithilfe darauf spezialisierter Software, auch aus dem Printbereich, deutlich vereinfacht und beschleunigt werden. Solche Programme sind jedoch nicht immer kostenlos erhältlich; je komfortabler sie den/die Anwender/in bei der Arbeit unterstützen, desto teurer ist in der Regel ihre Anschaffung.
Wussten Sie eigentlich … … dass als Dienstleister für Kleinbetriebe Websites erstellt und deren
regelmäßige Pflege übernimmt? mail[a]schmersemedia.com · 0551 46335
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Mindestens ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Werkzeuge ist bei der Erstellung einer Website jedoch auch eine präzise Antwort auf die Frage, welche Ziele man/frau mit einer Präsenz im Internet verfolgt und wie diese am besten umgesetzt werden können. Von der Beantwortung solcher Fragen können wiederum etliche andere Parameter abhängig sein: Dateistruktur, Seitengestaltung und -navigation, Layout oder Interaktivität sind nur einige davon.
Diese Fragen sollten vorab geklärt sein, bevor man/frau sich mit der Praxis auseinander
setzt. Wir helfen Ihnen dabei.
Unsere Kurse zu den Digitalen Medien folgen deshalb nur bedingt einem starren Ablauf, sie richten sich
vielmehr individuell an den Bedürfnissen und Interessen der Kursteilnehmer/innen aus. In einem
Erstgespräch werden diese zunächst geklärt und aufkommende Fragen beantwortet, erst dann wird gemeinsam
mit dem/der Teilnehmer/in der Ablauf des Kurses festgelegt. Mehrere Teilnehmer/innen sollten möglichst
einen ungefähr gleichen Wissensstand aufweisen.
____________
[1] Gemeint ist hier Software, die auf dem eigenen Rechner
installiert ist. Darüber hinaus gibt es Software, die nur online über den Browser bedient werden kann.
[2] Wir unterrichten auf Wunsch auch mit Dreamweaver,
jedoch in einer etwas älteren Stand alone-Version.
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