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Kursinhalte

Im Mittelpunkt dieses Kurses stehen vor allem praxis­rele­vante Übungen, wie sie im Alltag von Medien­gestal­tern und -ge­stal­terin­nen vor­kommen.

Lernen Sie einleitend die dafür er­for­der­lichen Basics des Desk­top-Pub­lish­ing kennen; dazu gehö­ren zunächst die typo­grafi­schen Grund­lagen wie Schrift­klas­sifi­kation nach DIN, Schrift­fami­lien und Schrift­schnit­te, Maßsys­teme, Satz­arten und Abstände, Papier­for­mate sowie die Seiten­auftei­lung mit Satz­spie­gel, ggf. Ko­lumnen­titel, Fuß­no­ten und Margi­na­lien, ebenso auch Farb­modelle (RGB vs. CMYK), sofern diese nicht be­reits im Kurs Pixel­grafik / Bild­bear­bei­tung (vgl. Vor­seite) behan­delt worden sind.
Lernen Sie weiterhin die Unter­schiede zwi­schen Werk­satz und Akzi­denz­satz kennen und wie sich die Gestal­tung eines Gedicht­ban­des von der eines Romans oder einer Zei­tungs­seite unter­schei­det. Bekom­men Sie ein Gespür dafür, welche Ge­stal­tungs­ele­men­te für ein Plakat geeig­net sind und warum sich diese Ele­mente zum Bei­spiel für eine Todes­anzei­ge weni­ger eignen.
Kurz: Lernen Sie, mithilfe ge­schickt ein­gesetz­ter Gestal­tungs­mit­tel Emo­tio­nen auszu­drü­cken oder zu wecken.

Anschließend geht es um die Soft­ware, mit welcher die zuvor er­arbei­te­ten Krite­rien krea­tiv umge­setzt werden sollen. Lernen Sie in die­sem Teil des Kurses ein Layout­pro­gramm kennen, welche viel­fälti­gen Funk­tio­nen sich hinter dessen zahl­rei­chen Schalt­flächen ver­ber­gen und wie sie im Detail anzu­wen­den sind. Voll­zie­hen Sie diese Funk­tio­nen nicht nur in der Theorie, sondern mit­hilfe kleiner prakti­scher Bei­spiele direkt am Bild­schirm, um deren Effekte un­mit­tel­bar zu erle­ben.
Am Ende dieses zweiten Teils wird es um die Aus­gabe der Arbeit auf ein physi­kali­sches Medium (Papier, CD etc.) gehen sowie – wich­tiger noch – um die Auf­berei­tung für eine spä­tere Wei­ter­verar­bei­tung im Dru­cke­rei­be­trieb (die Er­stel­lung von E-Books wird in einem ge­son­der­ten Kurs behan­delt; siehe dazu die fol­gende Seite 7.

Im dritten Teil dieses Kur­ses werden Sie an kon­kre­ten All­tags­beispie­len Ihre erwor­benen Kennt­nisse in die Praxis umset­zen: Er­stel­len Sie nach Vorlage eine Anzeige oder ein Plakat, einen Pro­spekt oder einen Flyer, eine Bro­schüre mit meh­reren Kapi­teln und eine Zei­tungs­seite und lernen Sie dabei die jewei­ligen spe­zi­fi­schen typo­gra­fi­schen Fall­stri­cke kennen. Disku­tie­ren Sie an­schlie­ßend mit uns oder ande­ren Kurs­teil­nehm­ern das Er­geb­nis Ihrer Ar­bei­ten.
Testen Sie zum Ende dieses Teils schließ­lich Ihre Krea­tivi­tät, indem Sie eine „Ab­schluss­ar­beit“ frei nach Ihren Vor­stel­lun­gen und unter An­wen­dung des Ge­lern­ten er­stel­len, prä­sen­tie­ren Sie diese und er­läu­tern Sie die ihr zu­grunde lie­gende Inten­tion und warum Sie diese so und nicht anders umge­setzt haben und lassen Sie uns dar­über gemein­sam disku­tie­ren.

Im letzten Teil dieses Kurses geht es um die recht­lichen Aspekte des Publi­zie­rens. Zuvör­derst sei hier auf das Ur­heber­recht und seine damit ver­wand­ten Schutz­rechte ver­wiesen, zum Bei­spiel das Zitat­recht, oder auf das im Kunst­urheber­gesetz defi­nier­te Recht am eige­nen Bild. Es sind Rege­lun­gen, welche der Krea­tiv­szene teil­weise enge Gren­zen auf­erle­gen, die von die­ser aber nicht immer ernst genug genom­men werden, sodass sich daraus straf­bewehr­te Unter­las­sungs- oder gar kost­spie­lige Schaden­ersatz­ansprü­che ergeben können. Dies kann durch­aus auch Medien­gestal­ter/in­nen b­etref­fen, sofern sie an sol­chen Rechts­verstö­ßen – oftmals unbe­wusst – mit­wir­ken.

Wir leiten Sie Schritt für Schritt
systematisch durch die Computerwelt

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Phase 4: Spezialprogramme (Fortsetzung)

Publishing

Die auf den vorherigen Seiten behandelten Büro­anwen­dungen bilden die logische Vorstufe zum professio­nellen Publish­ing – dem Publi­zieren im Internet, in audio­visuel­len Medien oder auch auf Papier. Diesem Bereich kommt in unserer heutigen Infor­mations­gesell­schaft eine beson­dere Bedeu­tung zu; publi­ziert wird mehr denn je, vor allem auf elek­troni­schem Wege, aber auch mithilfe klassi­scher Druck­medien. Er bildet deshalb einen beson­deren Schwer­punkt in unserem Schu­lungs­konzept für Fort­geschrit­tene. Mit pro­fessio­nellem Publish­ing ver­lassen Sie aller­dings zumeist den Bereich kosten­loser Software; eine ernst­hafte Beschäf­tigung mit diesem Thema setzt in aller Regel Investi­tionen voraus, wobei Sie für Layout­programme im Print- oder Webbereich durchaus mit mehrere hundert Euro rechnen müssen. Zwar gibt es auch hier verein­zelt kosten­lose Software, die sich zumin­dest dazu eignet, sich mit der kom­plexen Materie zunächst vertraut zu machen, welche aber für ein effek­tives Arbeiten auf Dauer weniger geeignet ist.

Wenngleich die Herausforderungen in den unter­schied­lichen Welten des Publish­ing durchaus ver­gleich­bar sind – nämlich gefällig gestal­tete Seiten für den jewei­ligen Leser- bzw. Nutzer/in­nen/kreis zu erzeugen –, so sind doch die Heran­gehens­weisen an solche Projekte und ihre Reali­sierung tech­nisch bedingt völlig unter­schied­lich. Gleich­wohl gibt es Gemein­sam­kei­ten, die ein/e gute/r Medien­gestal­ter/in beherr­schen sollte, bevor er/sie sich mit der spe­ziel­len Anwender­soft­ware und den Be­sonder­hei­ten von Print- und virtu­ellen Medien beschäf­tigt.

TypografieMüssen sich oftmals bereits Büro­ange­stellte während ihrer beruf­lichen Tätig­keit mit Fragen der Gestal­tung, zum Beispiel beim Erstel­len von Ge­schäfts­formu­laren, ausein­ander­setzen, so gilt dies beim profes­sionellen Publish­ing umso mehr. Layou­ter/innen sollten deshalb über ein fun­diertes Wissen sowohl der all­gemein­gülti­gen Regeln von Ästhetik (z.B. Seiten­aufbau, Layout, Schrift­gestal­tung, Typo­grafie etc.) verfügen wie auch die gesetz­lichen Vorgaben (z.B. Impres­sums­pflicht, Daten­schutz, Urheber­recht, Tele­medien­gesetz etc.) kennen. Denn wer Bilder oder Texte ver­öffent­licht, agiert nicht mehr im sog. „luft­leeren“ Raum, sondern in einem teil­weise von Vor­schrif­ten stark regle­mentier­ten, was bei Nicht­beach­tung schnell zu straf­recht­lichen Konse­quenzen führen kann.

Lassen Sie sich in unseren Kursen also zunächst auf die vor­ste­hend erwähnten Basics ein, bevor Sie sich dem eigent­lichen Hand­werks­zeug, also einer entspre­chenden Software, zuwenden, um sodann mithilfe der erwor­benen Grund­lagen­kennt­nisse konkrete Projekte umzu­setzen. Dazu vorab an dieser Stelle nur ein paar wenige Aspekte zur Medien­produktion, weil man mit darüber hinaus­gehen­den Erläu­terun­gen schnell ganze Bücher füllen könnte.

Keilschrift und Hieroglyphen
Altpersische Keilschrift (oben) und ägyptische Hieroglyphen (unten)

Printmedien

Sieht man von den seit bereits 5000 Jahren existie­renden Schrift­trägern – Tontafeln mit darin einge­ritzter Keil­schrift oder Papyri mit darauf gezeich­neten Hiero­glyphen – ab, so dauerte es nahezu weitere vierein­halbtau­send Jahre, ehe mit der Erfin­dung des Buch­drucks ab etwa 1450 durch Johan­nes Gensfleisch, genannt Guten­berg, der Sie­geszug beliebig verviel­fältig­barer Schrift begann. Der Erfolg seiner Erfin­dung war so durch­schla­gend, dass damit zugleich gravie­rende gesell­schaft­liche Umwäl­zungen einher­gingen, wurde doch Bildung nunmehr theore­tisch jeder/jedem zugäng­lich und das Privileg nur einiger Weniger, über Schrift- und Lese­kennt­nisse zu verfügen, durch­brochen. Die Refor­mation von 1517 wäre ohne die Erfin­dung Guten­bergs kaum denkbar gewesen.

Die im Zuge der weiteren Entwick­lung entstan­denen Ver­feine­rungen der Druck­kunst und daraus abge­leite­ten Regu­lierun­gen bzw. Normie­rungen wirken bis heute nach. Wesent­liches hat sich, vom Bleisatz über den Fotosatz bis hin zum modernen Desk­top-Publish­ing, erhalten und ist auch heute noch sowohl in der fach­spezifi­schen Termino­logie wie auch in der modernen Anwen­dungs­praxis des digi­talen Publi­zierens anzu­treffen – selbst im virtu­ellen Bereich des Inter­nets. Moderne Layout­program­me unter­stützen deshalb folge­richtig mit sinn­vollen und viel­fälti­gen Ein­stellungs­möglich­keiten alle für Layout und Typo­grafie erfor­derli­chen Para­meter und gehen viel­fach noch deutlich darüber hinaus.

Software

Moderne Layoutsoftware ist anspruchsvoll, führt sie doch unter­schied­liche Bereiche der einst analogen Print­her­stellung auf einem kleinen Monitor zusammen; die Einar­beitung ist entspre­chend zeitauf­wendig.

Layoutsoftware
Typische Oberfläche eines Layoutprogramms

Gute Layoutprogramme weisen neben den übli­chen, oftmals erwei­ter­ten Menü- und Schalt­flächen­leisten im Kopf­bereich des Pro­gramm­fens­ters und einer Werk­zeug­leiste (zumeist am linken Rand) zusätz­lich noch eine Status­leiste auf, in der die aktu­el­len Eigen­schaf­ten z.B. des Doku­ments selbst oder – falls markiert – der in ihm plat­zier­ten Objekte abzu­lesen sind. Etliche bieten darüber hinaus weitere Leisten bzw. Paletten zur Fein­justie­rung be­stimm­ter Ein­stel­lun­gen an, die sich idealer­weise – je nach ausge­wähl­ter Funk­tion – in Abhän­gig­keit von dieser verän­dern. Eine leere Montage­fläche beid­seitig des Doku­ments, auf der Objekte vorüber­gehend abge­legt werden können, sollte keines­wegs fehlen. Häufig lässt sich das Er­schei­nungs­bild des Programm­fens­ters auch nach indi­viduel­len Vor­lieben modi­fizie­ren.

Damit allein kann man/frau jedoch noch nicht gestal­ten; ent­schei­dend sind funk­tionale Werk­zeuge, die solche Programme dafür zur Verfü­gung stellen müssen. Wobei nicht solche Selbst­verständ­lich­kei­ten gemeint sind, wie sie bereits in Text­ver­arbei­tungs­program­men vorzu­fin­den sind – etwa zahl­reiche Forma­tie­rungs­möglich­keiten für die Schrift, die Anlage von Tabel­len, das Arbei­ten mit Tabula­toren oder ausge­feilte Suchen/Er­set­zen-Funk­tionen – sondern darüber hinaus­gehende Features, wie sie zumeist nur in Layout­program­men anzu­tref­fen sind.

Aus all dem wird ersichtlich, dass das Erlernen und der sichere Umgang mit solch an­spruchs­vollen Pro­gram­men einen nicht zu unter­schät­zen­den Zeit­auf­wand in Anspruch nimmt, ver­gleich­bar etwa mit jenem, welcher für eine ver­tiefte Ausein­ander­set­zung mit der Betriebs­software er­for­der­lich ist (vgl. →Seite 4).

Abgesehen von den sehr teueren Markt­füh­rern Adobe InDesign, Quark XPress und dem etwas weni­ger teuren Viva Desig­ner werden Sie bei anderen, preis­werte­ren Layout-Pro­gram­men mög­licher­weise den ein oder ande­ren Kom­pro­miss ein­gehen müssen. Gleich­wohl gibt es auch für weni­ger Geld recht voll­wertige Layout-Soft­ware, bei denen man/frau nur wenige Abstriche in Kauf nehmen muss gegen­über den oft über­laden­en Profi-Pro­grammen. Während Adobe InDesign nur noch aus­schließ­lich online im Abonne­ment bezo­gen werden kann, weshalb sich wegen der dadurch be­ding­ten stän­digen Ver­bin­dung zu Servern im Aus­land viele Anwen­der – auch wir – davon abge­wen­det haben, sind andere Pro­gramme immerhin noch als auto­nome Desk­top-Ver­sionen erhält­lich, sodass Sie nicht Gefahr laufen, dass Ihnen während Ihrer Arbeit jemand dauernd online über die Schulter schaut. Falls Sie also vor einer Kaufentschei­dung stehen, sollten Sie dies ebenso mit einb­ezie­hen wie die Prü­fung, ob die Soft­ware eine Ihnen wich­tige Funk­tion unter­stützt (z.B. die Konver­tierung zum E-Book oder nach HTML für das Web).
Pro­gramm­anbie­ter stellen oftmals Test­ver­sio­nen zur Verfü­gung, teil­weise zeit­lich befris­tet, aber mit vollem Funk­tions­umfang, teil­weise zeitlich unlimi­tiert, dafür jedoch mit einge­schränk­ten Funk­tionen: manche blo­ckie­ren die automa­tische Silben­tren­nung, andere verwei­gern die PDF-Ausgabe u.a.m.
Unsere Kurse zum Thema können Ihnen durch die praktische Anwen­dung mehr Klar­heit ver­schaf­fen. Wenn Sie erst einmal die wesent­lichen Funk­tionen einer sol­chen Anwen­dung – gleich welcher – ver­stan­den haben und Ihre krea­tiven Ideen damit umset­zen können, dann dürfte es auch nicht schwer­fallen, sich in dem Lay­out­pro­gramm Ihrer Wahl schnell zurecht­zufin­den.

 

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